Werkzeug – Was darf es sein

Ich möchte heute eine Grundsatzdiskussion ansprechen, die schon so manchen Streit losgetreten hat. Die Frage ob man Werkzeug aus Discountermärkten nutzen sollte.

Lese und höre ich von Leuten die ein Werkzeug von einem Discounter empfehlen kommt es direkt im Anschluss sofort zur völligen Eskalation und dogmatischen Darstellungen der Qualität von Werkzeugen.

Ich kann nichts davon nachvollziehen oder im Ansatz verstehen, denn ein Werkzeug sollte immer dem Benutzer und dem Bedarf angepasst sein. Wenn also ein Zimmermann mit 20 Jahren Berufserfahrung sagt, er hält einen Akkuschrauber vom Discounter für untauglich, kann ich seine Beweggründe nachvollziehen. Den Akkuschrauber aber per se für Schrott zu erklären ist, in den meisten Fällen, natürlich Quatsch.

Dem Bedarf angemessen

Wenn man wie ich im Kfz Bereich nur Verkleidungsschrauben oder vorgelöste Schrauben, der Zeitersparnis wegen, mit dem Akkuschrauber bewegt kann sich ein Akkuschrauber mit Wechselakku vom Discounter auf jeden Fall bezahlt machen.

Mit einem Akku-Winkelschleifer verhält es sich im Bereich eines Hobbyschraubers genau so, die nicht so häufig benutzt wird. Die Schleifer vom Discounter haben oft nicht genug Power um einen Baustahl zu teilen, aber für ein bisschen 0,7er Karosserieblech oder eine Aluleiste langt es eigentlich immer. Wohingegen ich bei einem kabelgebundenden und häufig benutzten Winkelschleifer zu einem eher hochklassigen Markenprodukt raten würde. Diese sind heute nicht mehr so extrem teuer und machen sich auf die Jahre bezahlt.

Es ist nicht alles Gold was glänzt

Ebensowenig würde ich Schraubenschlüssel aus dem Discountsortiment empfehlen, obwohl oder weil ich auch bereits mit solchen geschraubt habe. Es gibt positive Beispiele, aber die Mehrheit hat meinen Ansprüchen nicht genügt, was Passgenauigkeit und Stabilität angeht. Daher rate ich dazu mittelpreisige Markenschlüssel zu kaufen um sich das Lehrgeld für 2-3 Discountschlüsselsätze und runde Schraubenköpfe zu ersparen.

Die Entscheidung trifft jeder selbst

Insgesamt kann man also schon einmal zugreifen wenn man an so einem Angebot vorbei läuft, aber man muss sich ohne persönliche Erfahrung klar machen, dass dieses Geld auch zum Fenster raus sein kann. Man muss für sich persönlich einschätzen ob man mit dem Gerät Spass haben wird oder nicht und im Zweifel das Geld lieber in der Tasche behalten und sich erst informieren. Denn auch zu diesen Werkzeugen gibt es Online inzwischen oft den einen oder anderen Test z.B. auf Youtube.

Benutzt ihr Werkzeug vom Discounter oder kommt euch nur Markenware in die Werkzeugkiste?

Was für Werkzeug kommt in deine Kiste?

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Was braucht ein Hobbyschrauber -Werkzeug Grundausstattung-

Damit du effizient am Auto arbeiten kannst ohne dir dauernd Werkzeug leihen zu müssen benötigst du einen gewissen Grundstock an Ausstattung. Ich liste hier die Werkzeuge auf, die zum absoluten Minimum gehören.

Aber keine Angst, du musst nicht sofort tausende Euro einplanen um die ersten Arbeiten durchführen zu können.

Erstmal absichern

Wir beginnen mit einem Wagenheber, da das Fahrzeug für viele Arbeiten angehoben oder entlastet werden muss. Ich empfehle einen mittelpreisigen Wagenheber der 3t Klasse, wer aber vielleicht eine Bühne anschaffen und nur kurze Zeit mit einem Wagenheber arbeiten will kann auch einen günstigen Rangierwagenheber nehmen.

Dazu gehören Unterstellböcke um das Fahrzeug abzusichern, verlasst euch nicht auf den Wagenheber. Ein zusätzlicher Bock kann euch das Leben retten.

Eine weitere Absicherung sind Unterlegkeile, diese schützen das Fahrzeug zusätzlich vor dem wegrollen falls ihr zum Beispiel an der Bremse arbeitet und keinen Gang drin habt.

Los geht`s

Unser Fahrzeug ist angehoben und gesichert, nun können wir mit der Arbeit beginnen und dafür empfehle ich einen Steckschlüsselsatz der alle Knarrengrößen abdeckt und auch gleich Bits und z.B. eine Zündkerzennuss enthält. Tut euch einen Gefallen und kauft einen Satz mit Sechskant und nicht mit Wellenprofil.

Dazu kommen ein Satz Schraubendreher der gängigsten Profile und ein Satz Ring-Maul Schlüssel in den Größen 6-32.

Mit dieser Grundausstattung können bereits die wichtigsten Arbeiten am Fahrzeug ausgeführt werden. Ich möcte aber noch ein paar Werkzeuge anführen die uns die Arbeit erleichtern oder zur Sicherheit dienen.

Als erstes gehört in dies Kategorie ein Sortiment an Zangen, meistens eine Kneif-, eine Kombi- und eine Wasserpumpenzange. Ich merke an dieser Stelle an, dass ich dafür bin diese Zangen von namenhaften Herstellern zu kaufen, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich das in schwierigen Situationen besonders mit der Wasserpumpenzange auszahlt.

Auf meiner Liste steht danach ein Drehmomentschlüssel in der gebräuchlichsten Größe, ca. 20-210Nm. Dieser wird bei jedem Radwechsel benötigt und ich empfehle ebenfalls ihn beim Ein- und Ausbau von Ersatzteilen zu nutzen, da man als Hobbyschrauber die vom Herstellerangaben bezüglich der Anzugsdrehmomente zu befolgen. Denn das oftmals beschworene Gefühl in der Hand, das viele Leute angeblich vorweisen können passt oftmals doch nicht.

Last but not least braucht man einen vernünftigen Hammer und als vernünftig erachte ich einen Schlosserhammer nicht unter 300g. Persönlich habe ich auch immer noch einen zweiten, größeren Hammer von min. 500g in der Schublade.

Materialkosten*

  • Wagenheber Kosten: ca. 130€
  • Böcke Kosten: ca. 60€
  • Unterfahrkeile Kosten: ca. 10€
  • Steckschlüsselsatz Kosten: ca. 120€
  • Schraubendreher Kosten: ca. 30€
  • Ring-Maul Schlüssel Kosten: ca. 35€
  • Zangenset Kosten: ca. 45€
  • Drehmomentschl. Kosten: ca. 50€
  • Hammer Kosten: ca. 15€

*Alle Preise unverbindlich und geschätzt